Ein Aufruf zur Wut

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In ihrem Buch "Wut und Böse" beschäftigt sich die Autorin Ciani-Sophia Hoeder mit der Wut von Frauen. Sie beschreibt, wie schon Mädchen in ihrer Sozialisierung - im Gegensatz zu Jungs und später Männern - lernen, Wut zu unterdrücken und nicht zu zeigen. Wütende Frauen werden als hysterisch, unangenehm und problematisch erlebt. Dies zeigt die Autorin eindrucksvoll auf, anhand von Beispielen und Verweisen auf wissenschaftliche Befunde. Sie analysiert, woher diese Unterschiede zwischen den Geschlechtern kommen und ruft dazu auf, dass auch Frauen ihre Wut nicht unterdrücken, sondern ausleben und nutzen. Denn "die Folge von unterdrückter Wut ist Stillstand" und ausgelebte Wut kann ihrer Meinung nach Veränderung bewirken. So kann Wut als eine Art Werkzeug oder Katalysator gesehen werden.
Das Buch hat mir gut gefallen, es beschäftigt sich mit einem außerordentlich wichtigen und wenig beachteten Thema. Mir gefiel besonders gut, dass die Autorin zwar persönliche Erfahrungen einfließen ließ, aber auch auf wissenschaftliche Befunde Bezug nahm. Einiges davon war mir nicht neu, aber ich denke, das Buch ist ein wichtiger Grundstein dafür, allen Mädchen und vor allem auch jungen Frauen zu vermitteln, dass Wut nichts Schlimmes ist, sondern im Gegenteil sogar sehr wichtig sein kann.