Lasst uns endlich wütend sein!

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diebuecherweltenbummlerin Avatar

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Frauen dürfen nicht wütend sein. Denn das passt nicht zum Bild der stets beherrschten Weiblichkeit, die ruhig und mit einem Lächeln im Gesicht jede Bürde zu ertragen hat, die ihr auferlegt wird. Und das ist nicht wenig. Frauen sind bis heute beruflich, finanziell und gesundheitlich benachteiligt. Nur einer von hundert Vergewaltigern wird verurteilt. Jede dritte Frau erlebt mindestens einmal sexualisierte oder physische Gewalt.

Ciani-Sophia Hoeder hat mit "Wut und Böse" ein Buch geschrieben, dass aufrüttelt, ja, regelrecht wütend macht. Detailliert beschreibt die Autorin, wie es tatsächlich um die sogenannte Gleichberechtigung bestellt ist, was sie anhand zahlreicher wissenschaftlicher Studien belegt. Dabei prangert sie vor allem an, dass Frauen, die ihre Wut offen zeigen, gesellschaftlich, bspw durch Diffamierung, sanktioniert werden. Noch heute müssen sich Frauen immer wieder anhören, dass sie nur mal penetriert werden müssten, um wieder herunterzukommen.

Hoeders Werk zeigt nicht nur auf, dass unsere gesamte Gesellschaft auf weiße cis Männer ausgerichtet ist, sondern erläutert zudem, wie wichtig es ist, die eigene Wut auszuleben und nicht nach innen zu richten. Wut ist gut. Frauen dürfen nicht nur, nein, sie müssen wütend werden, um feindliche Mechanismen zu bekämpfen. Die Geschichte hat gezeigt, dass uns das keiner abnehmen wird. Wut macht stark! Starke Frauen können bewegen. Lernen wir endlich, unsere Wut einzusetzen!

Ein Werk, so gut recherchiert, so aufklärend und motivierend, dass es in seiner Bedeutung nur schwer übertroffen werden kann!