Ambivalenz des Lebens auf dem Punkt

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milkaschokolade11 Avatar

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„Wut und Liebe“ wirft bereits in der Leseprobe einen intensiven Blick auf eine Beziehung, die aus dem Gleichgewicht geraten ist. Camilla, die Hauptfigur, wirkt reflektiert und ehrlich – sie spürt, dass sie in ihrer Partnerschaft mit dem Künstler Noah nicht mehr glücklich ist. Ihre Gedanken über die Diskrepanz zwischen äußerer Schönheit und innerer Leere sind bewegend und sehr menschlich.

Das Thema, eine ungesunde Beziehung zu erkennen und sich daraus zu befreien, ist aktuell und wichtig – nicht nur für Frauen, sondern für alle, die sich selbst in einer ähnlichen Situation wiederfinden könnten. Dass Camilla nicht länger bereit ist, sich selbst zurückzustellen, sondern den Mut fasst, ihr Leben zu hinterfragen, finde ich glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt.

Ich finde es gut, dass Martin Suter sich in diesem Roman mit der Ambivalenz von Liebe, Aufopferung und Selbstachtung auseinandersetzt. Es ist ein ruhiger, aber kraftvoller Einstieg in eine Geschichte, die neugierig macht auf den weiteren Weg der Hauptfigur. Ich würde das Buch gerne weiterlesen, um zu sehen, ob Camilla einen Ausweg findet – und wie sie vielleicht zu mehr Klarheit und innerer Stärke gelangt.