Mitreißend, aber keine neue Idee

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
moosmutzel Avatar

Von

Yoko ist Ende 20 und backt Glückskekse, da sie nicht in der alten Metzgerei ihres Vaters arbeiten möchte, die sie daraufhin eben zur Glückskeksmanufaktur umbaut.

Ihr Mitarbeiter Azad ist ein Goldstück, ihre Partnerin Marlen ein Glückstreffer, alles scheint perfekt. Bis sie an einem Abend bei einer Auslieferung ihrer Glückskekse an ein chinesisches Restaurant Grausames erlebt, was in ihr den unbändigen Drang auslöst, einen Rachefeldzug zu starten, der seines Gleichen sucht.

Hier schlagen zwei Herzen in meiner Brust, der Schreibstil ist super, wie man es von Bernhard Aichner gewohnt ist, man rast nur so durch die Geschichte und hat den Wunsch, immer noch eine Seite weiter zu lesen, als man vor dem Schlafengehen geplant hatte. Die andere Seite ist die Story, die so in sich natürlich hier und da sehr haarsträubend ist, aber warum sollte das bei einem fiktiven Buch auch alles realistisch sein, den Anspruch habe ich gar nicht. Was ein wenig schade war, dass hier eigentlich für mich die Totenfrau-Trilogie noch einmal durchgespielt wurde, nur mit anderen Protagonisten. Die Idee ist super, aber nicht mehrfach. So bin ich hin und her gerissen, was ich von diesem Buch jetzt halten soll und ob es nun ein Stern mehr oder weniger wird. Entscheide mich aber für die bessere Bewertung, da das Buch an sich schon super geschrieben ist und ein schönes Leseerlebnis war, da Bernhard Aichners ganz eigene Handschrift im Schreibstil wieder sehr zum Tragen kam, ich glaube genau die ist es auch, die einem das Gefühl gibt, durch das Buch zu galoppieren.