Stalking als Liebesbeweis?

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therayne Avatar

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Hand aufs Herz – wer hat noch nicht den Namen eines Freundes oder von sich selbst in Google eingegeben und die Ergebnisse gecheckt? Wer hat noch keinen Social-Media-Check durchgeführt?

Für Joe gehört das zum Alltag und es nimmt extreme Formen an. Er ist ein Stalker und er scheut sich nicht davor das Leben seiner Beck zu kontrollieren. Er nutzt Facebook, Twitter, E-Mails und so viel mehr, um sie genauso zu lenken, wie er es gerne hätte. Noch viel schlimmer ist, dass er sich nicht scheut alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Er tut es doch alles nur für sie.

Dieses Buch bietet einen Einblick in die Gedankenwelt eines Täters und stellt fest, dass auch das Opfer so einige Leichen im Keller hat, aber ist es dann wirklich gerechtfertigt, dass sie gestalkt und manipuliert wird?
Gut und Böse, richtig und falsch – die Grenzen sind fließend. Die Autorin hat es geschafft die Graustufen hervorzuheben mit komplexen Charakteren, die kaum unterschiedlicher sein könnten.

Leider konnte mich der Schreibstil der Autorin überhaupt nicht überzeugen und ich fand, dass sich die Geschichte leider nur ganz schleppend und mühselig entwickelte.

Nichtsdestotrotz möchte ich jedem raten dieser Geschichte eine Chance zu geben, denn es ist gar nicht mal so einfach nicht mit dem „Bösen“ zu sympathisieren. An vielen Stellen versteht man seine Handlungsweise sogar oder kann sie zumindest nachvollziehen, so grotesk und seltsam das auch sein mag. Und an wiederum anderen Stellen möchte man sich nur aus seinen Fängen entreißen.