Zu große Erwartungen?

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mondtaube Avatar

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Auf das Buchcover und allgemein das optische Erscheinungsbild des Buches so wie auf meinen darauf basierenden ersten Einduck möchte ich hier nun nicht mehr genauer eingehen.
Dies hatte ich bereits zuvor bei meinem Leseeindruck gemacht, wer sich dafür interessieren sollte kann also dort vorbei schauen da ich mich hier voll und ganz auf den Inhalt des Buches konzentrieren möchte.
Ich muss ganz ehrlich sagen, das Buch ist sicherlich kein schlechtes Buch und trotzdem bin ich irgendwie enttäuscht.
Die Leseprobe hatte mich einfach wahnsinnig überzeugen können und somit waren meine Erwartungen an das Buch schon sehr groß, eventuell sogar etwas zu groß.
Ich finde es immer noch sehr gut, dass das Buch aus der Ich-Perspektive unseres Psychopathen geschrieben ist. Dadurch bekommt man einen wirklich sehr großen Eindruck in seine Gedankenwelt. Ich fand diesen Aspekt in dem Buch wirklich sehr interessant, besonders da man anfängt den Protagonisten zu verstehen und zu mögen obwohl man weiß, dass er ständig schlechte Entscheidungen trifft. Gerade dies ist ein Punkt, der mir an dem Buch sehr gut gefallen hat. Man fängt an an sich selbst zu zweifel und denkt sehr viel über das gelesene so wie über das Leben des Protagonisten nach. Man frägt sich warum man diesen Mann mag, warum man mit ihm mitfiebert wenn er seine Pläne ausführt und mit ihm gemeinsam Angst hast, dass er auffliegen könnte obwohl genau dies der richtige Weg wäre.
Leider konnte mich trotz alledem das Buch nicht ganz überzeugen. Anfangs war ich total vernarrt in den Schreibstil da er sich sehr flüssig lesen gelassen hatte, nach einer Zeit kam es mir jedoch immer öfter so vor, als wenn ich Passagen die ich gerade am lesen war schon zuvor gelesen hätte. So war ich am Anfang des Buches noch total bei der Sache und hatte eine Seite nach der anderen verschlungen und ca. ab der Mitte des Buches fand ich das ganze nur noch langweilig und fing mich immer mehr an hindurch zu quälen und das ganze trotz des flüssigen Schreibstils.
Das, was mit in dem Buch am meisten gefehlt hatte war einfach die Spannung.
Selbst wenn ein Mord geplant wurde oder andere schlimme Dinge passiert sind so kam in diesen Momenten einfach keine Spannung auf. Es schien einem alles schon zu normal für diese Umstände und vorhersehbar. Nach und nach wurde das Buch tatsächlich immer vorhersehbar, selbst das Ende konnte mich leider nicht mehr überraschen.
Ich weiß nun nicht so ganz was ich von dem Buch halten soll. Ich kann mir vorstellen, dass es für die Autorin nicht einfach war ein ganzes Buch aus dieser Sichtweise heraus zu gestalten und gleichzeitig die Spannung konstant halten zu wollen, darauf kann ich jedoch als Leser jetzt keine Rücksicht nehmen. Was ich sicher sagen kann ist jedoch, dass dies ein Buch ist bei welchem ich es sicherlich nicht bereut habe zu lesen, welches ich jedoch auch genau so sicherlich nicht noch ein zweites mal zur Hand nehmen werde.
Es ist angenehm zu lesen und schön für zwischendurch aber konnte mich leider nicht ganz mit sich reißen, deshalb 3 Sterne.