Ein zweifelhafter Angeltrip

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kopfkino Avatar

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Nach „Shuggie Bain“ kommt nun Douglas Stuarts Nachfolgewerk „Young Mungo“ daher, das ein sehr ähnliches Setting aufweist und im vergangenen Jahr auf dem britischen Buchmarkt ein Erfolg war. Ich bin gespannt, wie „Young Mungo“ hierzulande ankommen wird.

Aber zur Leseprobe — puh, das ist wahrlich keine leichte Kost. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, Armut und daraus resultierende Perspektivlosigkeit und Gewalt prägen schon früh das Leben des jungen Mungo, der in den 90er Jahren in Glasgow aufwächst. Straßenkämpfe sind an der Tagesordnung, der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten ist allgegenwärtig. Umso überraschender, dass Mungo selbst (noch?) kein Aggressionspotential in sich trägt, noch nicht abgestumpft und abgehärtet ist.

Ob gleichgeschlechtliche Liebe in einer solchen Umgebung einen Platz finden kann? Wohl kaum. Ich erwarte mir daher ein brutales, dichtes Milieuportrait und nun ja, seien wir realistisch, vermutlich kein Happy End..?

Zugegeben war ich auf den ersten Blick kein allzu großer Fan des Buchcovers, ABER es ist wunderbar roh und daher thematisch passend. UND es ist das Originalcover, also auch hierfür ein Pluspünktchen.