Hart und eindrucksvoll!

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carola Avatar

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Das Arbeiterviertel im Glasgow der 90er Jahre ist Mungo’s Heimat. Er wächst auf zwischen den brutalen Kämpfen von Protestanten und Katholiken.

Überleben heißt hart sein aber Mungo ist das nicht. Mungo ist eine Enttäuschung. Für die Schwester ist er zu treudoof und die Mutter sieht einen Einfallspinsel in ihm.
Deshalb schickt sie ihn mit zwei fremden Männern auf ein Jungswochenende weit außerhalb der Stadt. Er kennt die Typen nicht. Sie sind Saufkumpanen der Mutter.

Mungo ist das erste Mal in der Natur. Er fühlt sich zum ersten Mal als Teil von etwas Unverdorbenem. In Glasgow hatte er noch nie in den Himmel gesehen. Der See versetzt ihn an einen heimlich wispernden Ort, der sich ihm im abnehmenden Licht präsentiert.

Die Sprache ist hart und ordinär. Der Dialekt der Arbeiterklasse, der Gangmitglieder, Schläger und Säufer zieht sich durch die Unterhaltung der Männer.

Durch die detaillierte Beschreibung der Personen sieht man diese genau vor sich. Man kann sie riechen. Sie riechen nach einem harten Leben, ungewaschener Kleidung, Armut und Schmerz.

Schon diese kurze Leseprobe zeigt, wie verloren Mungo in seiner Umgebung ist. Nach wenigen Seiten für mich schon ein großartiges Stück Literatur.