Über Wunden

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tausendmund Avatar

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Wow, die aus dem Klappentext aufblitzenden Themen – Hypermaskulinität, Homophobie, brutale Kämpfe – machen mir zwar direkt wieder den Magen schwer, aber nach „Shuggie Bain“ wusste ich, dass Douglas Stuart die literarische Verarbeitung von harten Momenten einfach beherrscht. Auch in dieser Leseprobe scheint bereits durch, dass Grausamkeiten in „Young Mungo“ vor allem körperlich ausgetragen werden. Und dennoch schafft Stuart es auf besondere Weise, das Äußere mit dem Inneren seiner Figuren zu verbinden und sichtbar zu machen. Mit Mungo hat er erneut eine zart-empfindende Figur gezeichnet, die ihr Umfeld in seinen Feinheiten wahrnimmt. Sprachlich überzeugt mich die Leseprobe ebenso, gelingt es doch Übersetzerin Sophie Zeitz scheinbar erneut, dem Glasgower Dialekt eine authentische Färbung im Deutschen zu geben. Und wie großartig ist bitte das Cover?! Möchte ich unbedingt lesen!