Eine erschütternde Milieustudie

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lilli333 Avatar

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Inhalt:
Glasgow, 1990er Jahre. Der fünfzehnjährige Mungo lebt mit seiner Mutter, seinem Bruder Hamish und seiner Schwester Jodie in einem Arbeiterviertel, das von Armut und Gewalt geprägt ist. Der sanfte Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann, wird zwischen der Gewalt seines Bruders und der Vernachlässigung durch die alkoholkranke Mutter, die er trotzdem über alles liebt, zerrieben. Mit dem Nachbarjungen James erlebt er ganz neue Gefühle. Gefühle, die er nicht ausleben darf in dieser von Homophobie erfüllten Welt.

Meine Meinung:
Anfangs fiel es mir sehr schwer, in die Handlung hineinzufinden. Das Geschriebene erschien mir zu distanziert und konnte mich nicht erreichen. Zudem haben mich die Zeitenwechsel gestört, die ich nicht gut einordnen konnte, da sie völlig übergangslos erfolgen.

Doch irgendwann war der Knoten dann geplatzt und ich vollkommen in der Geschichte angekommen. Was ich dann zu lesen bekam, ging mir wirklich an die Nieren. Das ist harter Tobak, den Douglas Stuart uns da zumutet - nichts für zart besaitete Leser’innen. Der Roman strotzt nur so vor Gewaltszenen, die schonungslos beschrieben werden und leider sehr realistisch wirken.

Lichtblicke dazwischen sind die liebevolle Beziehung zwischen Mungo und seiner Schwester Jodie und später dann auch die Liebe zu James, die einerseits Hoffnung gibt, aber auch schmerzhaft ist.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
GNUGITLAWEGREV HCUARBSSIMSEDNIK