Eine literarische Tour de Force

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jumo Avatar

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Dieser Roman ist nichts für Hasenherzige, er ist urtraurig, brutal, markerschütternd. Und alles umso schlimmer, da der Protagonist ein sanftmütiger, liebenswürdiger Teenager ist, der in seine hoffnungslose Welt hineingestoßen wird. Die Momente der Schönheit und Nähe, die er erlebt, haben sich für kurze Momente wie Balsam auf die Gewalt gelegt, die er konstant erfährt. Und nicht nur er: allen Figuren stößt permanent etwas zu, ohne dass ihnen die Gesellschaft Linderung anbieten würde. Keine Figur bleibt unversehrt. Je älter die Menschen im East-End sind, desto tragischer wird es. Es sind Leben und Perspektiven, in die ich nur widerwillig bei der Lektüre hineingeschlüpft bin.

Mungos Tour de force ist schwer auszuhalten, und doch wollte ich ihn kaum gehen, viel mehr kaum allein lassen, sondern als Leserin an seiner Seite bleiben. Ein heftiges Stück Literatur.