Sanft und brutal zugleich

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meggy_weltentaucherin Avatar

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Der 15-jährige Mungo wächst mit seinen älteren Geschwistern und seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen im Glasgow der 90er Jahre auf. Die Mutter ist Alkoholikerin, egoistisch und meist abwesend, der Bruder ein gewalttätiges Gangmitglied. Einzig zu seiner Schwester Jodie hat der Junge eine liebevolle Beziehung. Doch dann tritt der Nachbarsjunge James in sein Leben.
Wir als Lesende befinden uns in vielen Kapiteln auf diesem Erzählstrang, springen aber immer wieder in die Zukunft, in der Mungo auf einen Campingtrip mit zwei ominösen älteren Männern fährt. Es wird schnell deutlich, dass die beiden Stränge durch ein dramatisches Ereignis verbunden werden.

Es tauchen einige Motive aus "Shuggie Bain" auf, allen voran die alkoholkranke Mutter und der sanfte Sohn, der sie trotzdem liebt. "Young Mungo" konnte mich jedoch sogar noch mehr begeistern als sein Vorgänger. Das lag vor allem an dem Gegensatz von extremer Brutalität auf der einen und ganz zarter Sanftheit auf der anderen Seite.
Deshalb ist "Young Mungo" definitiv nichts für schwache Nerven. Wer es sich aber zutraut, wird mit vielen gefühlvollen Lesestunden belohnt!