tragisch und fesselnd

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thatangelread Avatar

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Young Mungo war eine außerordentlich tragische Geschichte über queere Jugend im 90er Jahre Arbeitsviertel in Glasgow. Solche Geschichten lassen mich immer fragen ob sie nicht doch eine trigegrwarnung brauchen. Auf der einen Seite ist mein Instinkt aofort "JA!!!", da viele extrem traumatische Ereignisse (Missbracuh an Minderjährigen, körperliche/häusliche Gewalt, Alkoholismus,..) sehr grafisch beschrieben werden. Allerdings lebt das Buch von diesen SChock Momenten. Nicht zu wissen, dass und vor allem welche Inhalte sich in dem Buch verbergen tragen viel zum emotionalen Leseerlebnis bei. Man fühlt sich einfach anders mit den Charakteren verbunden. Dennoch wäre irgendein Hinweis dazu wichtig gewesen.

Irritierend fand ich die Widmung "für alle sanften Söhne Glasgows", damit bezieht sich Stuart vor allem darauf, dass sie wie Mungo sind aber, dass das schlechte nicht das Ende ist, dasss sie nicht alleine sind und nicht unbedingt schwach sind, nur weil sie ständig herumgeschupst werden. Das ganze ist mir im Buch aber nicht ganz durch gekommen. 400 Seiten reinstes Trauma für Young Mungo und dann nachdem das allerschlimmste vorbei ist und er gerade wieder nach Hause kommt ist aprubt Ende.

An sich mochte ich aber, wie die Geschichte erzählt wurde (trotz anfänglicher Startschwierigkeiten mit der Erzählform, die sich besonders in den ersten Kapiteln, in denen der Leser den Hamilton HAushalt kennenlernt, sehr zieht). Die Zeitsprünge haben Abwechslung und teils Spannung eingebracht, die dazu beigetragen haben, dass ich weiter lesen wollte um zu wissen, was passiert (nur um dann wieder in einer anderen Zeitebene zu sein!!).

Alles in einem war es eine gute Geschichte, welche ich gerne gelesen habe, mit wichtigen Inhalten, die eventuell einen Warnhinweis gebraucht hätten. Die mich aber auch noch lange begleiten wird. [Wer "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara mochte wird bestimmt auch dieses Buch mögen.]