Die Metzgerin meines Vertrauens heißt ab heute Cara Nicoletti

Was Cara Nicoletti uns hier präsentiert ist literarischer Heißhunger in doppeltem Sinne: einmal auf die Werke aus denen sie die Rezepte entlehnt hat und dann auf die Rezepte selber. Manche der beschriebenen Werke oder Autoren kannte ich, aber die Rezepte nicht. So erfahren wir das Rezept des Honig-Mohn-Kuchens aus der Aeneis oder Austern mit Gurken-Mignonette der Anna Karenina, in der es schon nicht mehr mit irgendeinem Essig getan ist, es muss schon ein Champagneressig her. Aber manchmal, und das finde ich ganz charmant, findet sie in einem Werk keine konkreten Angaben zu den Speisen, obwohl wiederholt von diversen Mahlzeiten die Rede ist, wie z.B. in Stolz und Vorurteil von Jane Austen. Da ist die Rede von einer weißen Suppe. In Kochbüchern der Zeit fand Nicoletti zwar diverse Rezepte von farblosen oder weißen Suppen, doch keine war zufriedenstellend. So erfand die Autorin kurzerhand ein eigenes Jane Austen Rezept: eine weiße Knoblauchsuppe. Ob man danach auf den Ball zu Mr. Bingley gehen kann bleibt fraglich.

Einige der hier kulinarisch beschriebenen Autoren waren mir unbekannt, durch dieses Buch erhielt ich aber den Ansporn, mal die Werke in die Hand zu nehmen und auf meine Leseliste zu setzen.