Gegensätze

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layakaichi Avatar

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Die Zwillinge Zara und Zoe könnten nicht unterschiedlicher sein, aber die Ereignisse in Marseille führen dazu, dass sie zusammenarbeiten müssen.

Lesetechnisch betrachtet ist Frankreich nicht unbedingt mein liebstes Land für eine gedankliche Reise und ich tue mich mit solchen Büchern immer etwas schwerer, ohne den genauen Grund benennen zu können, der sich mir hier in den Weg legt. Aber das vorliegende Buch von Alexander Oetker hat mich dann doch neugierig gemacht. Denn auch wenn ich mit Frankreich nicht unbedingt viel am Hut habe, so habe ich doch ein kleines Faible für Geschichten á la „Das doppelte Lottchen“, auch wenn dies im Falle von Zara und Zoe nicht ganz so harmonisch abläuft.
Die eine arbeitet für die Antiterroreinheit von Europol und die andere hat sich einen Namen als Fürstin der Unterwelt gemacht. Das ihre Ansichten über Gut und Böse nicht unbedingt zusammenpassen ist da keine große Überraschung. Dem Autor ist es sehr gut gelungen diese Gegensätze in seine Charaktereinstellung mit einfließen zu lassen und darzustellen. Allein durch ihre Handlungen und ihre Sprache weiß man die beiden Zwillinge zu unterscheiden.
Alexander Oetker hat aber nicht nur die beiden Titelheldinnen in Szene gesetzt, sondern auch andere Figuren aus seinem Buch zu Wort kommen lassen.

Der Autor versteht es seine Figuren nur durch die verwendete Sprache leben zu lassen und damit meine ich nicht nur die gesprochene Sprache. Auch die begleitenden Beschreibungen und natürlich auch die Gedanken, der jeweiligen Person tragen dazu bei, die Person und ihren Charakter ins rechte Licht zu rücken.
So gibt es Abschnitte mit schön ausgearbeiteten Sätzen voller Details und dann wieder Abschnitte mit kurzen, knackigen Sätzen, die gleich wieder eine ganz andere Atmosphäre schaffen. Und genau so kann die verwendete Sprache mal zurückhaltend und sachlich sein und dann wieder derb und alles andere als zurückhaltend.

„Zara & Zoe – Rache in Marseille“ ist für mich ein gelungener Thriller, der für ein paar spannungsgeladene Stunden sorgen kann. Und das nicht nur für Frankreich-Fans.