mehr erwartet

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anni96 Avatar

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Bei "Zara & Zoe - Rache in Marseille" von Alexander Oetker, erschienen im Droemer-Verlag, habe ich mehr erwartet nachdem ich die Leseprobe und den Klappentext gelesen hatte. Auch die ersten Kapitel waren noch vielversprechend.
Auf der einen Seite die penible Schwester. Sie macht alles trink nach den Regeln und ist eine der besten Polizistinnen Europas. Auf der anderen die skrupellose Zwillingsschwester, die sich als Fürstin der Unterwelt einen Namen gemacht hat. Das Umfeld weiß jeweils nichts von der anderen. Sie verstehen sich nicht und doch brauchen sie sich.
Frankreich war als Krimi/Thriller-Gebiet neu für mich und so habe ich mich auf neue Handlungsorte gefreut.
Die Unterteilung der Kapitel in Perspektiven verschiedener Personen finde ich gut und auch die Kürze ist prinzipiell zum pendeln super geeignet- allerdings sind es zu viele verschiedene Personen und mit der Zeit werden die Kapitel auch zu kleinteilig und kurz. Kaum ist man in der einen Situation angekommen, wechselt das Kapitel und somit die Perspektive.
Auch das Aushängeschild, die Beziehung zwischen den beiden Schwestern, kommt mir zu kurz. Vor allem gegen Ende hin geht die Handlung mir nahezu schon in Hetze und zu viele brutale Morde über. Ein Thriller sollte doch eher so spannend sein, dass man ihn garnicht aus der Hand legen kann und die Wendung so überraschend kommen wie es nur geht. Beides war hier meiner Meinung nach nicht der Fall.
Es ist kein schlechtes Buch, aber es haut einen auch nicht vom Hocker. Die Situation in Frankreich mit Flüchtlingen und Terrorverdacht scheint mir als sehr gut aufgegriffen und getroffen.

Die Affinität des Autors zu Frankreich bemerkt man sofort beim Lesen und auch parallele zu Zara. So wohnen beide in Berlin.