Teilweise sehr unglaubwürdig

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Ich hatte vor kurzem: Chateau mort gelesen und es hatte mir sehr gut gefallen. Da wurde ich auf Zara & Zoë - Rache in Marseille aufmerksam. Kein leichter Krimi, sondern ein Thriller. In den Hauptrollen zwei verfeindete Zwillingsschwestern. Zara arbeitet als Profilerin bei Europol, die andere(Zoë) als Profikillerin bei der korsischen Mafia. Zara ist autistisch veranlagt und kann nicht aus ihrer Haut. Sie ist ehrlich, kann nicht lügen, haßt Gewalt und hat zusätzlich noch Vorahnungen auf Gefahren. Als in den Hügeln der Calanques ein totes, brutalst ermordetes Mädchen aufgefunden wird, weiß sie, sie und ihr schwedischer Kollege Isaakson können hier nichts ausrichten, jetzt muß ihre Schwester Zoe ran.
Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel lassen einen durch das Buch fliegen. Die Kapitel sind gut übertitelt mit Personenangabe, Datum und Ort des Geschehens. Leider haben mich manche Kapitel ratlos zurückgelassen. Wer war das jetzt? In welchem Verhältnis steht er noch mal zu den Hauptpersonen oder paßt in die Geschichte?
Beim Rollentausch steht zwar die eigentliche Person im Titel, aber im Text dann der Name der wirklichen Akteurin, oder im nächsten Kapitel dann doch wieder nicht. Teilweise etwas verwirrend. Die Annäherung der verfeindeten Schwestern und die Versöhnung ist unglaubwürdig und geht viel zu schnell und leicht über die Bühne. Ich bin von der Handlung sehr enttäuscht und hatte mir eigentlich mehr erhofft. Das Thema um die beiden Schwestern hätte eine glaubwürdigere Geschichte verdient.
Zu den Zuständen in Banlieus kann ich nichts schreiben, da habe ich nur sehr wenig Wissen durch die großen Unruhen in Paris vor über 10 Jahren und ein paar Dokus im TV, vertraue dem Autor, dass sich das Geschehen dort so zugetragen haben könnte.
Die Krimireihe um Luc Verlain werde ich weiterlesen, die Thrillerreihe um Zara & Zoë eher nicht.