Zwar spannend, aber unlogisch und voller Klischees

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elviga Avatar

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Ich fand diesen Krimi zwar schon recht spannend geschrieben, dennoch hat er mich nicht so richtig überzeugt.

Die Darstellung des harten Kampfs um Geld und Drogen und diverse Mafiageschäfte in Marseille kam mir teilweise überzogen vor, manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass rassistische Vorurteile bedient werden, denn es wimmelt nur so von Klischees.

Später wird der Roman dann durchaus differenzierter und man versteht auch nach und nach warum die beiden Schwestern so unterschiedlich geworden sind. Aber so ganz dann eben doch nicht: die eine ist eine Art Lichtgestalt, bei Interpol diejenige, die das absolute Gespür hat und Toppolizistin ist, die andere verdient ihr Geld nicht nur mit Drogengeschäften, sondern auch mit Auftragsmorden.

Und dann ruft die "Gute" die "Böse" zu Hilfe weil sie merkt dass sie mit den braven Methoden nicht weiterkommt - und diese kommt dann auch und hilft (aber erst nachdem sie die Schwester beinahe getötet hat!). Naja, echt nicht sehr glaubwürdig!

Ein Krimi, den ich zwar unbedingt zu Ende lesen wollte, weil ich ja wissen wollte wie er ausgeht - und weil Oetker es durchaus versteht, Spannungsbögen aufzubauen und zu halten, der mich andererseits dann auch geärgert hat, weil ich immer wieder verständnislos den Kopf schütteln musste.

Den Eindruck dass der Autor sich wirklich in die Psyche seiner Protagonisten einzufühlen vermag, hat er nicht vermittelt.

Für mich bleibt das wohl der erste und letzte Krimi dieses Autor. Schade!