Zwei ungleiche Schwestern

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Ich habe mich schon sehr auf diesen Thriller von Alexander Oetker gefreut, da ich seine Luc-Verlain-Reihe sehr mag. Dieses Mal ist nicht das Bordelais, sondern Marseille und die Provence Schauplatz der Handlung. Zwei ungleiche Schwestern, Zara ist Kommissarin bei Europol, sehr korrekt, trinkt nie Alkohol, mit autistischen Zügen. Sie schreibt alles in ihrem roten Notizbuch nieder. Bespricht sich eigentlich nicht mit ihrem Partner, den sie oftmals einfach dastehen lässt.

Ganz anders jedoch ihre Schwester Zoë, eine knallharte Drogenkurierin und auch für andere Aufgaben steht sie für die korsische Mafia bereit.

Die beiden Schwestern haben sich viele Jahre nicht gesehen, können sich nicht leiden, doch jetzt benötigt Zara die Hilfe ihrer skrupellosen Schwester.

Ein Thriller, der uns in die Cités von Marseille führt, wohin sich kein Polizist alleine hintrauen sollte. Ein bestialischer Mord an einer jungen Maghrebinin - doch was hat sie getan bzw. wem ist sie in die Quere gekommen?

Der Thriller wird immer wieder aus wechselnden Perspektiven erzählt, vorrangig aus denen der beiden Schwestern, jedoch auch andere. Zwischendurch gibt es Zeitungsartikel zu den Geschehnissen und sms und Telefonanrufe.

Alexander Oetker nimmt sich Zeit, um seinen Lesern bzw. Hörern die Schwestern näher zu bringen und Marseille in seinen unterschiedlichen Facetten vorzustellen. Die angesprochenen Themen sind sehr aktuell und gut miteinander verflochten. Zoë flucht eigentlich permanent und ist nur von Gewalt umgeben, doch auch die kühle Zara ist für manch eine Überraschung gut.