Leider nicht ganz so zauberhaft, wie erwartet

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astrid Avatar

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Die Leseprobe dieses Backbuchs hat mich sofort begeistert, weshalb meine Freude groß war, als ich ein kostenloses Rezensionsexemplar von „Zauberkuchen“ bei vorablesen.de erhalten habe. Leider waren wohl meine Erwartungen zu hoch, so dass ich nun etwas enttäuscht von diesem Backbuch bin. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich es schwierig finde, bereits nach kurzer Zeit eine Rezension zu einem Koch-/Backbuch zu verfassen. Meiner Meinung nach lernt man Bücher dieses Genres erst nach einer längeren Zeit kennen und möglicherweise schätzen. Aus diesem Grund werde ich meine Rezension aktualisieren, falls sich mein Urteil zu diesem Buch ändern sollte.

Zunächst muss ich die Aufmachung dieses Backbuchs loben, da es, dem Titel angemessen, sofort einen zauberhaften Eindruck vermittelt. Die Gestaltung ist sehr liebevoll und erinnert zum Teil an sehr viel ältere Backbücher, worin auch der Charme dieses Buchs liegt. Auch die Rezepte laden zum Nachbacken ein, so dass die Entscheidung, welches Rezept als erstes ausprobiert werden sollte, schwerfällt.

Außerdem gefällt mir die Idee, nur einen Teig zuzubereiten und dennoch drei Schichten zu erhalten sehr gut, da ich dies als sehr praktisch empfinde. Allerdings musste ich schnell feststellen, dass ich Biskuit und Creme dem Pudding vorziehe. Da ist es ungünstig, wenn der Pudding den größten Teil des Kuchens ausmacht und die Creme aufgrund einer zu langen Backzeit eher unterentwickelt ist. Aber ich denke, hier sind die Geschmäcker verschieden. Meiner Mutter schmeckten die Kuchen beispielsweise sehr viel besser als mir.

Problematisch ist aber, dass der verwendete Teig bei allen von mir erprobten Rezepten sehr flüssig war, was nicht verwunderlich ist, wenn man die Zutatenliste betrachtet. Dies ist natürlich nötig, wenn die Entstehung der drei Schichten gewünscht ist, macht aber die Verwendung einer herkömmlichen Springform problematisch. Ein großer Teil des Teigs ist durch die Ritze wieder aus der Form herausgelaufen, wodurch wahrscheinlich die Entstehung einer nur sehr dünnen Cremeschicht zu erklären ist. Dies hat mich bei der Zubereitung des Kuchens sehr geärgert, da es mit keinem Wort im Rezept erwähnt wird. Stattdessen wird in der Einleitung des Backbuchs nur empfohlen, Formen aus anderen Materialien als Silikon mit Backpapier auszulegen. Möglicherweise hat die Autorin selbst nur Silikonformen verwendet? Ich werde bei meinen nächsten Versuchen wohl auf Auflaufformen zurückgreifen. Dies ist sicher optisch nicht die beste Lösung, ich ziehe es allerdings der Verwendung von Silikonformen vor, um zu vermeiden, dass diese einen schlechten Geschmack an den Kuchen abgeben.

Eine weitere Sache, die mich in diesem Zusammenhang gestört hat, ist die Verwendung von Backformen in eher ungewöhnlichen Maßen wie 20 cm x 20 cm. Da in der Einleitung empfohlen wird, sich unbedingt an die angegebene Größe der Backform zu halten, stellt sich hier sofort die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, die entsprechenden Rezepte auszuprobieren, falls keine passende Backform im Haus ist. Das finde ich schade, da die Rezepte ansonsten sehr einfach gehalten sind und die verwendeten Zutaten meist vorrätig sind. Einen Kuchen nur aus dem Grund nicht backen zu können, weil keine geeignete Backform vorhanden ist, finde ich sehr enttäuschend, vor allem, da man dies meistens erst feststellt, wenn man sich bereits entschieden hat, den Kuchen zu backen.

Fazit: Leider hat mich dieses Backbuch noch nicht verzaubern können, ich werde den Rezepten allerdings noch eine Chance geben, mich in ihren Bann zu ziehen…