Der Mark Spitz der Profikiller

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mammutkeks Avatar

Von

Dies hätte Toxic sein können, wenn denn Profikiller als olympische Disziplin geführt wären. Immerhin hat er 65 Morde ohne Probleme ausgeführt, erst Nr. 66 hat ihm das FBI auf den Hals geführt. Nr. 67 ist dann der Mord an einem ihm körperlich ziemlich ähnlich sehenden Mann, der einfach zu falschen Zeit am falschen Platz ist, nämlich auf der Toilette des JFK-Airports. Erst nach dem Mord bemerkt der Profikiller, dass es sich um einen TV-Prediger handelt, der auf seinem Weg nach Reykjavik ist, der isländischen Hauptstadt.

Hierhin begibt sich nun Toxic, alias Father Friendly, in dessen Rolle der kroatische Profikiller nun schlüpft. Begeistert wird er aufgenommen von einem isländischen Predigerpärchen - und auch dazu gebracht, im isländischen Fernsehen eine Predigt zu halten.

Geprägt ist der Roman von Hallgrimur Helgason von einer gewissen Portion sehr schwarzen Humors, mit Kalauern rund um die isländische Sprache und die Namensgebung, mit Erinnerungen an den Einsatz im serbisch-kroatischen Krieg und an die diversen Morde im Laufe seiner Karriere.

Je nach Schwerpunktsetzung ist auch der Leseeindruck sehr unterschiedlich. Sind die Passagen mit schwarzem Humor äußerst gut gelungen und lesbar, sind andere Passagen eher langatmig und langweilig. Auch durch verschiedene Wiederholungen verbessert sich der Eindruck nicht. Dazu kommt ein eher unlogisches, unvorbereitetes Ende. Insgesamt hatte ich mir mehr erwartet - vor allem nach dem doch sehr sprechenden Titel.