Skurril, witzig und abgedreht

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lora Avatar

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Schon der Titel des Buches weist für mich auf eine nicht ganz ernstgemeinte Geschichte hin, dazu das Coverbild, Männerbeine mit eleganten Schuhen im Schnee und Hochwasser-Hosen. "Hier ist wohl jemand fehl am Platz" will mir das Cover sagen und man erfährt auch bald, wer...

Toxic ist ein kroatischer Auftragskiller, der in New York erfolgreich seinem Job nachgeht und dabei über Leichen geht. Gut, ein Kindheitstrauma mit einem toten Priester gibt es - ansonsten lebt Toxic ohne größere Skrupel. Selbst einen misslungenen Auftrag sieht er locker, dann eben mal ein paar Monate Auszeit in Kroatien. Auf dem Flughafen ist dann aber plötzlich überall FBI und Toxic sitzt vermeintlich in der Falle. Seine Rettung: er tötet einen Prediger und fliegt mit dessen Identität und Flugticket nach Reykjavik. Dort wird er schon von einem Ehepaar erwartet, das einen christlichen TV-Sender betreibt und muss in dessen TV-Sendung auftreten. In Island wundert sich Toxic vor allem über die scheinbar völlige Abwesenheit von Waffen und Verbrechen. Die Tochter des frommen Ehepaars ist allerdings ganz anders als die Eltern und Toxic und sie kommen sich näher, was zu weiteren Verwicklungen führt. Schließlich kommen die isländische Polizei und Toxics ehemalige Mafiakumpels ihm auf die Spur...

Skurril, witzig und abgedreht kommt die Geschichte rüber, man lacht und merkt erst später, worüber man gelacht hat. Die Rückblicke in Toxics Leben und den Krieg im Balkan finde ich sogar tragisch. Gegen Mitte des Buches wird es dann noch skurriler, für mich hat der Autor, der sich bisher ja vor allem mit Komödien bekannt gemacht hat, hier zu dick aufgetragen. Nichtsdestotrotz lautet mein Gesamturteil: Klasse Geschichte!