Wer zu spät mit dem Abwaschen beginnt, hat viel zu tun

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suse9 Avatar

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Sollte ich kurz den Inhalt des Buches beschreiben, würde ich erwähnen, dass Toxic - ein Auftragskiller - die Identität seines letzten Opfers annehmen muss. Sein Glück, dass er so seinen Verfolgern entkommt - sein Pech, dass er nun die Rolle des soeben gemordeten TV-Predigers, der auf dem Weg nach Island war, übernehmen muss. Alles Weitere lässt sich denken, kommt auch so und doch ganz anders.

Es gibt viele Bücher - lustige, schlechte, traurige, spannende, langweilige - die man schnell liest und ebenso wieder vergisst. Und dann hält man plötzlich eins wie dieses in der Hand, und das Lesen ist Vergnügen. Jedes Wort zergeht auf der Zunge und erzeugt ein angenehmes Gefühl im Magen. Sowohl Titel und Cover als auch der Inhalt selbst sind äußerst skurril und ungewöhnlich. Die Handlung ist zugleich lustig und traurig, in einer wunderbaren Sprache geschrieben. Jedes Wort, welches ich über das Bucher verliere, wird ihm nicht gerecht. Es ist einfach unglaublich. Dabei ist es nicht die Geschichte selbst, die fasziniert. Zwar findet man einen sympathischen Massenmörder, der das Unglück, welches er über die Menschen gebracht hat, selbst erleben muss, in der Literatur nicht so oft, aber wie der Autor die Geschichte erzählt, ist das Besondere. Man muss sich schon oft fragen, ob man lachen oder doch lieber weinen sollte. Plötzlich ist man schockiert, da sich das Lachen selbständig gemacht hat. Dabei ist es alles andere als ein lustiges Buch. Viel Trauriges schwingt darin mit, und wieder ist es der Autor, der einprägsame Worte findet.

Dies ist ein Buch von der Sorte, die man entweder sehr mag oder überhaupt nicht. Ich mag es sehr.