Ein wiedermal gelungener Roman nach Tatsache

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heidiz Avatar

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Hin und wieder ist es Zeit zu verzeihen ...
Hera Lind hat sich in ihrem neuen Roman mit dem Thema beschäftigt und dem Buch diesen Titel gegeben. Es handelt sich wieder um eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Sie geht ans Herz, soviel sei vorweg gesagt.

Wir lernen Clara kennen, die 1945 in Ostpreußen von Flüchtlingen mitgenommen wird. Ihre Mutter dagegen ist im Zug unterwegs nach Sibirien. Nach dem Krieg erfährt sie, dass ihre leibliche Mutter im Westen lebt, sie aber ist im Osten. Dann ist da noch der attraktive Viktor vom Roten Kreuz. Wir schreiben das Jahr 1965. Viktor spielt den Boten zwischen den beiden Frauen, und dann verlieben sich die beiden.

Wenn ich das jetzt schreibe, überkommt mich noch einmal eine Gänsehaut ...
Eine echt zu Herzen gehende Geschichte, die eigentlich zweimal erzählt von dem Verlieren der Freiheit, der Flucht - beides wiederholt sich - aber lest selbst, es lohnt sich echt ...

Ich bin wieder absolut begeistert, wie emotional Hera Lind die Geschichte schreibt ohne kitschig zu wirken, wie lebendig und authentisch sie die Geschichte rüberbringt. Detailliert, wo man es sich als Leser/in wünscht und auf den Punkt kommend, wenn es so gut ist.

Das Buch erzählt nicht die Geschichte von diesen beiden Frauen, die es gab, sondern ist vielmehr so oder ähnlich passiert. Sie behandelt typisierte Personen und ist keine Reportage, sie ist mehr ein Roman, aber das soll nicht abwertend sein, sondern einfach erwähnt werden.

Die Charaktere im Buch sind sehr gut und nachvollziehbar in ihren Handlungen und Gefühlen dargestellt. Man konnte sich von Beginn an in die Handlung hinein versetzen. Ich habe dieses Buch wieder mit großer Begeisterung und bester und kurzweiliger Unterhaltung gelesen.