Eine sehr nahegehende Geschichte

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Hera Lind, eine Autorin, die bekannt ist für ihre tiefgründigen Tatsachen-Romane, die alle auf realen Geschehnissen beruhen, erzählt mit ihrem neusten Roman wieder eine Geschichte, die das Leben wirklich „spielte“. Mit ihrem spannenden und mitreißenden Schreibstil erzählt sie mit „Zeit zu verzeihen“ die emotionsgeladene Geschichte von Clara und Viktor, die sich 1965 in der DDR begegneten, ohne zu ahnen, dass sie sich 20 Jahre zuvor, in den Wirren des zweiten Weltkrieges, schon einmal als Kleinkinder an einem Ort, auf der Flucht, begegnet sind. Sie empfinden sehr schnell eine tiefe Zuneigung zueinander, aus der bald eine untrennbare Liebe wird. Den Verhältnissen in der DDR wollen sie entfliehen und planen ihre Flucht. Doch Clara wird verraten und in das berüchtigte Frauen-Gefängnis Hoheneck gesteckt, in dem sie unter unmenschlichen Bedingungen ihren Sohn zur Welt brachte, und wie ein Tier in Dreck und Kälte dahin vegetierte.

Mit diesem mitreißenden Roman zeichnet die Autorin auch ein Bild der Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges und der schweren Nachkriegszeiten in der DDR, mit all seinem Verrat und unmenschlichen Gesichtern. Sie zeigt aber auch wie die Kraft und Stärke, der Liebe der beiden Protagonisten Clara und Viktor half, diese düsteren Zeiten der Unmenschlichkeit zu überstehen und zu ertragen.

Beim lesen der authentischen und äußerst realistischen Handlungsschilderungen fragt man sich wie eine Menschenseele solche Strapazen aushalten und überstehen konnte. Hera Lind hat Geschichte und Schicksale von Menschen aufgegriffen, um einen Roman zu schreiben, der sehr bewegend ist, und dazu noch ein Stück die düstere Zeitgeschichte zeigt. Vielleicht sollte er auch gerade in der heutigen Zeit die Menschen daran erinnern, was Kriege und autoritäre, ideologiegetriebene Systeme anrichten. Garantiert wird auch dieser Roman wieder ein Bestseller.