Digitaler Detox: Selbsterkenntnis oder Einsamkeit?

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domibi Avatar

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In dem Roman "Zeiten der Langeweile“ von Jenifer Becker begleiten wir die faszinierende Reise einer modernen Protagonistin, die sich mutig aus der verlockenden Umarmung des digitalen Lebens verabschiedet. Diese tiefgreifende Erzählung wirft nicht nur einen Blick auf unsere gegenwärtige Gesellschaft, sondern fordert den Leser auch dazu heraus, über sein eigenes Verhältnis zur digitalen Welt nachzudenken.
Die Hauptfigur des Romans, Mila, verabschiedet sich nach und nach von allen digitalen Medien und Situationen, in denen sie in die „öffentliche Sichtbarkeit“ geraten könnte, angefangen bei den sozialen Medien, „das Teratom mit Zähnen und Haaren, das mich von innen aufzufressen drohte“, bis hin zu allen App-gesteuerten Geräten. Der Roman fängt auf eindrucksvolle Weise die Spannung zwischen der digitalen und der realen Welt ein. Die Beschreibung der Gedankenwelt der Protagonistin und der Konsequenzen ihrer Entscheidung lassen die Frage aufkommen, ob ein Leben ganz ohne digitale Medien und Spuren möglich, und wenn ja, wünschenswert ist.
Ein durchaus lesenswerter Roman, der zum Nachdenken anregt.