Auch ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bände absolut lesbar

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mel.e Avatar

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"Zeiten des Sturms" ist der dritte Band einer Buchreihe, der mich sehr faszinierte durch eine Protagonistin, die es lernt sich selbst treu zu bleiben, auch wenn das Leben ihr übel mitgespielt hat. Es war mitunter sehr hart und es wundert mich, das Sheridan nicht zerbricht, sondern weiterhin stark bleiben kann, wobei es Geheimnisse und Lebenslügen gibt, die hart zu lesen waren. Kein Mensch sollte unter diesen Umständen erwachsen werden müssen. Der Autorin kommt zugute, das ich mich auch ohne Vorkenntnisse gut in die Story einlesen konnte, da viele Rückblenden auf die vorherigen Bände gegeben sind und ich genügend Informationen auf das "Davor" bekam.
"Zeiten des Sturms" vereint sowohl Drama, Krimi, als auch Liebesgeschichte, wobei die Liebe durch harte Zeiten gehen muss, um am Ende wirklich haltbar zu sein. Mir hat sehr gefallen, das der Roman ohne sämtlichen Kitsch auskommt und mitunter einen so hohen Spannungsbogen innehält, das es fast unerträglich ist. Man wünscht Sheridan einfach einen gelungenen Abschluss aus all der Not und Angst.
Insgesamt gesehen ein sehr solider Roman, der in mir die Neugier wecken konnte, auch die vorherigen Bücher lesen zu wollen, einfach weil mir der Schreibstil und auch die Person Sheridan sehr gefallen hat. Musik zu nutzen, um zu heilen oder auch Erlebtes in Texte zu verarbeiten finde ich immer gelungen und es rührte mich sehr an.
Der 11. September ist mir nach wie vor ein Schrecken, den ich immer noch als schlechten Traum ansehe und sofort die Bilder im Kopf habe, wie verzweifelt die Menschen waren nach diesem grausamen Attentat. Es wird niemals ein Geschehen sein, was ich verarbeitet habe. Es ist ein Grauen, was von der Autorin sehr gut eingefangen wurde, wenn es auch sehr emotional und fiktiv geschildert wurde. Auch hier mein Respekt an die geschriebenen und gesungenen Worte, die sich mitten ins Herz bohren konnten und die Bilder des Geschehens erneut in mir abgerufen haben.
Die Autorin beweist, das sie nicht nur Krimis schrieben kann, was mich sehr beeindruckt hat, denn schon die Taunuskrimis empfinde ich als sehr hochwertig.
"Zeiten des Sturms" beinhaltet definitiv einige gelungene Krimimomente, die sich gelungen mit einer Lebensgeschichte einer jungen Frau ergänzen. Sheridan wirkt durch ihr Erleben sehr gereift und manchmal hat es mich überfordert, da ich selbst Mutter einer Tochter dieses Alters bin und daher nicht immer im Gleichklang mit Sheridan war, da es mir doch utopisch vorkam, wie weise sie oftmals reagiert hat.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich trotz kleiner Mängel schnell auf Sheridan und ihre Lebensgeschichte einlassen konnte. Der Abschluss der Buchreihe ist definitiv gelungen und zeigt auf, das es manchmal auch wunderschöne Momente im Leben geben wird, die die schweren Zeiten überdecken können. Sehr vorbildlich geschildert ist die Wahrheit, die Sheridan alles kosten könnte, was ihr lieb und teuer ist, aber eben auch dienlich dafür ist, endlich einen Abschluss zu finden und das Grauen auszusprechen und zu verarbeiten.