Das bewegte Leben der Sheridan Grant

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ute54 Avatar

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„Zeiten des Sturms“ von Nele Neuhaus enthält viele Elemente, die zum Erfolg des Werkes beitragen. Man hat das Gefühl, in einem Hollywood-Film hineinversetzt zu werden, denn die 21-jährige Protagonistin hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht und wird durch emotionales, oft recht unreflektiertes verhalten , in immer neue, unglaubliche Situationen verstrickt. Durch ihre Naivität macht sie sehr unterschiedliche Männerbekanntschaften und ist im Prinzip ständig auf der Suche nach ihrer Identität und ihren wahren Gefühlen und Interessen. Das Werk spielt in unterschiedlichen Milieus, und, wie auch in den Bodenstein-Kirchhoff-Krimis, gibt es eine Vielzahl von Charakteren.
Dieses Werk enthält auch diverse Krimielemente. Sheridan wird entführt, kann sich nur mit der Waffe befreien, wird zur Mörderin, um zu überleben. Bei allen Problemen begegnet ihr die „ Liebe auf den ersten Blick“, ein älterer Bekannter, ehemaliger Rodeo-Reiter, hilft ihr in allen Lebenslagen und ist, noch ein außergewöhnliches Element, mit Sheridan Grants unberechenbaren Bruder in einer homosexuellen Beziehung verbandelt. Der Schreibstil ist, wie immer bei Nele Neuhaus, variantenreich und locker-flockig. An einigen Stellen war mir das Buch aber zu langatmig.
Die Protagonistin reagiert teilweise eher wie eine 40-jährige Filmdiva mit ihrem ständigen Gefühlschaos. Ich konnte mich nicht immer in sie hineinversetzen.
Da dieses Werk das letzte der Sheridan Reihe ist, gibt es immer wieder Rückblicke auf das sagenhafte Leben dieser jungen Frau, wobei mir diverse Fakten hergeholt erscheinen. Dennoch habe ich es gerne gelesen und kann es weiterempfehlen.