Überzeugend und fundiert

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knipsi Avatar

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Das Ende kommt gleich zu Beginn. Ein Mann hat höllische Angst auf seiner Flucht, wird doch gefunden und ohne Umschweife getötet. Der Thriller wird dies aufarbeiten. Was hatte er angestellt? Was hatte er entwendet? Ist es noch versteckt, oder wurde es gefunden? Die vielen Fragen sorgen für Spannung.
Und dann kommt eine zweite Geschichte dazu, die nicht passen möchte. Ein misshandelten Kind wird im Krankenhaus behandelt. Dr. Abel ist Rechtsmediziner und begutachtet es. Ihm obliegt das weitere Prozedere. Die Tante des Kindes kennt er wohl (die Buchvorschau gab hier schon mehr preis). Es sind also zwei Geschichten in einem Buch, oder doch nicht?
Da Herr Tsokos ebenfalls Rechtsmediziner ist, sind die Schilderungen in diesem Bezug fundiert und ausschweifend, aber nicht langweilig. Die lebende Tote im Kapitel 1 sorgt für Auflockerung (der arme Student).
Die Sprache ist angenehm und trotz der Fachexpertise lesenswert. Die Spannung fiel ab und ging in eine Fassungslosigkeit über. Ich erhoffe mir, dass sie wieder zurückkommt. Beide Stränge bedürfen einer Lösung, die mich sehr interessiert.