Die Schwestern

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murksy Avatar

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Das eigentlich unähnliche Zwillingspaar, zumindest vom Charakter, wächst in einer wilden und freien Art auf. Der Vater unbekannt, was die beiden Mädchen zu Spekulationen veranlasst, es könnte sich auch um einen Rockstar handeln. Der Wald scheint das größte zu sein, was die Mädchen kennen. Hier herrscht die Wildnis, die Anarchie, hier können sie ihren Träumen nachhängen. Ausgerechnet im Wald treffen sie auf zwei Jungen, auch Zwillinge. Ein Wink des Schicksals, der ihr Leben für immer verändern wird. Erste Liebe zeigt sich, wenn auch die Teenager noch nicht so recht damit umgehen können. Doch auch die Mutter der Mädchen will ihre Zukunft planen, lernt einen Mann kennen, der ebenfalls eine kleine Tochter hat. Ihr fehlt die Mutter, plappert viel und will überall dabei sein. Das gefällt den Zwillingspärchen nicht. Auch die Zuneigung, die die Mutter zu Polly, dem Eindringling, entwickelt, stört die Mädchen. Ihre Mutter hatte ihnen versprochen, dass sie nur zu dritt sein sollten. Eines Abend planen die Zwillinge einen Ausflug in den Wald, doch sie können nicht verhindern, dass Polly mitgehen will. Also bringen sie das Kind in einen Turm, dort soll sie warten. Doch als die Gruppe später zurückkommt, ist das Kind verschwunden. Die ganze Geschichte fliegt auf, Polizei ermittelt, eine Welt bricht zusammen. Der Mann wird die Mutter verlassen, sie wird sich später das Leben nehmen. Während aus Isolte eine erfolgreiche Frau wird, hungert sich Viola langsam zu Tode. Und auch die Brüder werden nicht glücklich, in einem Streit kommt es zu einem tödlichen Kampf.
Schuld, Liebe, enttäuschte Hoffnungen und die ewige Suche nach der Frage, wer bin ich, beherrschen diese brillante Charakterstudie. Das Buch springt in den Zeiten hin und her, erzählt immer mehr vonn den tragischen Ereignissen. So langsam versteht der Leser die Geschichte, wird immer tiefer in die tragischen Geschehnisse verflochten. Eine bewegende Erzählung von Menschen, die mit getrieben von Erwartungen und Hoffnungen doch nur am Abgrund enden und trotzdem gerade durch diese Tragödie lernen, zu verzeihen. An den eigenen Erwartungen zerbrochen und unfähig, die Reißleine zu ziehen, müssen die Zwillinge ihr Leben auf einem Trümmerfeld aufbauen, immer einen Schritt hinter dem Glück zurückbleibend. In wie weit sind wir für unser Schicksal verantwortlich? Hat der Neid auf Polly oder das Glück der Mutter das Böse heraufbeschworen? Eine schier untragbare Last drückt alle Hoffnung der Mädchen zu Boden, gaulkelt ihnen Zukunft und Hoffnung vor, die mit Polly verschwunden ist. Kann darf man sich selbst verzeihen? Wann muss man die Vergangenheit loslassen? Eine bewegende und tragische Geschichte, die noch lange nachwirkt.