Wild

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Isolte und Viola sind Zwillinge, sie leben in England mit ihrer Mutter in einer ländlichen Gegend. Diese versucht sich als Selbstversorgerin, was aber nur bedingt gelingt. Die Mädchen schwänzen öfter mal die Schule und streifen durch die umliegenden Wälder. Hier lernen sie Michael und John, ebenfalls ein Zwillingspaar, kennen. Auch für diese beiden ist Schule zweitrangig und nun verbringen sie ihre Zeit zu viert mit abenteuerlichen Ausflügen in die Umgebung. Fünfzehn Jahre später leben die Mädchen in London und haben sich extrem verschieden entwickelt. Isolte ist erfolgreich im Modebusiness, während Viola magersüchtig ihre Zeit im Krankenhaus verbringt. Zu den Kameraden ihrer Kindheit haben sie keinen Kontakt mehr. Doch was ist geschehen, das die beiden so auseinandergebracht hat?
Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, meistens erzählt Viola, doch auch Isolte kommt zu Wort. So, in vielen Rückblenden, erfährt der Leser, was in diesem besonderen Sommer geschehen ist, das die Welt der beiden Zwillingspärchen aus der Bahn geworfen hat. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Die Rückblenden sind manchmal etwas langatmig, was den Lesefluss etwas hemmt. Neben dem Thema "Zwillinge" wird auch das Thema "Magersucht" angesprochen, was mir gefällt, weil ich das für sehr aktuell und wichtig halte. Sehr gut gelungen ist die Beschreibung der Naturverbundenheit dieser Kinder, aber auch ihrer pragmatische Haltung zu toten Tieren, die ja wohl auch irgendwie zum Leben gehören. Die Mutter der Mädchen erscheint sehr sprunghaft, wirkt dadurch doch ziemlich unrealistisch.
Das Cover gefällt mir, es lässt die freie Kindheit der Zwillinge erahnen. Der Titel ist sehr gut gewählt.