Zertrennlich

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xxnickixx Avatar

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Inhalt: „Ein flirrender Sommer an Englands Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende Kiefernwälder gestreift, habe auf nebelüberfluteten Lichtungen längst vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne klammert, wünscht die andere sich nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und ihrer Vergangenheit zu entkommen.“

Mich hat die Geschichte zwischenzeitlich ziemlich verwirrt, sodass ich leider nicht in den gewünschten Lesefluss kam. Mit den Zwillingen und anderen Rollen im Buch konnte ich mich nicht wirklich identifizieren, obwohl ich bei der Leseprobe noch anderer Ansicht war. Es ist kein wirklicher Spannungsbogen erkennbar. Manchmal sind meine Gedanken einfach nicht bei der Geschichte geblieben. Meistens plätschert die Handlung nur vor sich hin, jedoch ist diese auch von schönen Stellen durchzogen wie zum Beispiel hier:

„ Ein obdachloses Mädchen kauert vor der Außenmauer eines Theaters auf ein paar Stücken Pappe; apathisch sieht es dem Feuerwehrwagen nach. Isolte geht zu ihr hinüber und fischt in ihrer Handtasche nach Kleingeld. Die junge Frau blickt hoffnungsvoll auf und Isolte starrt ihr ins Gesicht. Sie scheint noch im Teenageralter zu sein, hat dunkle Ringe unter den Augen und aufgedunsene Haut und die verfilzten Haarsträhnen kleben an ihrem kleinen Schädel wie Grasbüschel. Isoltes Finger durchwühlen die Handtasche, sie ignoriert die Münzen und zieht eine Fünfpfundnote hervor.
Überrascht blickt das Mädchen sie an. Es faltet den Geldschein in der Hand zusammen und lässt ihn dann hastig und verstohlen unter seinem alten Mantel verschwinden. >>Danke schön<<, murmelt es. Seine Augen sind von einem auffallenden Blassblau, bemerkte Isolte, wie Eissplitter.“ (Zitat, Seite 111)

Der Schreibstil war sehr flüssig, und es hat Spaß gemacht, diese ‚Kunst‘ zu lesen.
Auf dem Cover von „Zertrennlich“ sind die Zwillingsschwestern an der Küste in der Bildmitte wieder zu erkennen. Die Farben harmonieren miteinander und sprechen somit auch das Auge des Lesers an.

Fazit: Ich würde jedem, der einen Blick auf „Zertrennlich“ geworfen hat, raten, dass er vorher die Leseprobe liest, und es sich dann nochmal überlegt. Ich bin sicher, dass das Buch Geschmackssache ist, und sich einige sicherlich dafür begeistern können. Somit kann ich das Buch eingeschränkt empfehlen.
3 ½ - 4 Sterne!