Zertrennt und doch gemeinsam

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susi222 Avatar

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Viola und Isolte sind eineiige Zwillinge, deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnte. Während Isolte sich in Arbeit stürzt, um nicht über die Vergangenheit nachdenken zu müssen, ist Viola dabei sich zu Tode zu hungern und in Luft aufzulösen.
Ein gemeinsames, dunkles Geheimnis in ihrer Kindheit hat die beiden zertrennt. Die beiden lebten früher mit ihrer alleinerziehenden Hippie-Mutter als Selbstversorger in einem Haus im Wald. Das Leben war ein Abenteuer und der Mut zur Freiheit oberstes Gebot. Gemeinsam mit einem befreundeten Jungen- Zwillingspärchen, trotzten die Mädchen der Gesellschaft. Bis zu dem Tag, an dem das Schicksal seinen Lauf nahm und mit dem Selbstmord der Mutter endete.

Der Debutroman der Schriftstellerin Saskia Sarginson ist ein Buch, so grausam und wunder-, wunderschön zu gleich. Er zeugt vom Schmerz der Vergangenheit, von einer großen, innigen Liebe, von der Sehnsucht das Leben leben zu können und von Schuldgefühlen und dem Wunsch die Zeit zurückdrehen zu können. Saskia Sarginson hat die Kunst der verschiedenen Sichtperspektiven in ihrem Roman perfekt ausgelebt. Während beide Hauptpersonen ihre Rolle im gegenwärtigen Leben spielen, erzählen sie beinahe nebenbei ihre Geschichte aus ihrer Kindheit. Die Gegenwart wird in der dritten Person geschrieben, in der Vergangenheit erzählen die Mädchen in der Perspektive des Ich-Erzählers und die ganz besondere Aufarbeitung der Gefühle zu einem jungen Mann, gibt es in Briefform.

Nur wenige Bücher Haben die Qualität alle fünf Bewertungspunkte zu erhalten. Doch würde es einen sechsten für besondere Faszination geben, würde "Zertrennlich" diesem gerecht werden.