Bedrückend spannend

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ritja Avatar

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Ich muss zugeben, dass ich Elisabeth Herrmann bis zur Leseprobe noch nicht kannte. Aber anscheinend habe ich etwas verpasst, denn die Leseprobe war sehr gut und spannend. Sie beschreibt die Handlungen so gut, dass man sich schnell Bilder im Kopf aufbauen kann. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.

 

Bedrückend fand ich den Anfang, in dem Herrmann über den Zustand innerhalb eines DDR-Kinderheimes schrieb. Es wirft auch Fragen auf, denn wo ist die „echte“ Judith und woher kommt die Christel, die nun Judith sein soll?

 

Im Mittelteil erzählt Herrmann aus dem Leben der „großen“ Judith, aber welche ist damit gemeint? Die „echte“ Judith oder die Christel, die zur Judith wurde?

 

Judith arbeitet als Cleanerin, d.h. sie reinigt die Tatorte und Wohnungen von toten Menschen. Sie scheint abgestumpft zu sein, denn sie geht sehr routiniert an die Arbeit. Ihr neuer Kollege kann die Situation und die Gerüche nicht erfassen. Er hat starke Probleme mit dem Umfeld und doch hält er bis zum Feierabend durch.

 

Ich fand die Leseprobe bedrückend und spannend zu gleich. Vor allem interessiert mich die Geschichte um Judith und des „Austausches“ im Kinderheim.