Eingeholt von der Vergangenheit

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waterlilly Avatar

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Gerade letzte Woche wurde mir bewußt, wie wenig mir über das Leben und die Machenschaften in der ehemaligen DDR eigentlich bekannt ist.

Als ich die Leseprobe zu "Die Zeugin der Toten" öffnete, stellte ich erfreut fest, dass die Wurzeln dieser Geschichte in einem Kinderheim der DDR zu finden sind.

Schon der Prolog fesselt und der Leser erfährt erschüttert, mit welchen Methoden damals gearbeitet und unterdrückt wurde und wie das Schicksal des kleinen Mädchens besiegelt wird. Binnen weniger Minuten wird aus Christel plötzlich Judith - und ihr Leben nimmt seinen Lauf....

An dieser Stelle macht das Buch einen Schnitt. "Judith" ist mittlerweile erwachsen geworden und verdient ihr Geld als Cleanerin. Das bedeutet, sie reinigt Tatorte. Ein auf makabere Weise faszinierender Beruf, ich kann mich an keinen Roman erinnern, in dem ich einen Protagonisten mit dieser Tätigkeit kennen gelernt hätte und so bekommt die Geschichte etwas Individuelles.

Da ich sehr gerne Geschichten über Charaktere lese, die nach und nach ihre Vergangenheit aufdecken, denke ich, dass mir die "Zeugin der Toten" gefallen könnte.