Engel ohne Identität

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Eine faszinierende Leseprobe und eine eindrucksvolle Hörprobe. Die Thematik: einfach nur spannend.

Zwei Teile: einmal die Einweisung ins Kinderheim in Saßnitz. Tiefste DDR. Sozialistische Zustände, die nicht zu leugnen sind. Ein kleines Mädchen, Christina, genannt Christel - nun plötzlich Judith. Eine vollkommen andere Identität, Unverständnis, Angst. Sicherlich erfährt man in dem Roman mehr über die Zustände solcher "Lehr- und Zuchanstalten" in der DDR und über den Alltag allein gelassener Kinder.

Was jedoch ein interessanter Anknüpfungspunkt ist: was ist aus Kindern geworden, die unter solchen Bedingungen aufgewachsen sind? Ich selbst habe noch nie über die Berufsgruppe nachgedacht, die Reste von Leichen beseitigt oder Tatorte wieder bewohnbar macht. Man erfährt wirklich viele eindrucksvolle Dinge und möchte zu gern wissen wer Christina war, wie sie ins Kinderheim kam und warum nun plötzlich nach sovielen Jahren während ihrer Arbeit ihre Akte aus dem Heim auftaucht.

Daumen hoch. Das Buch steht ganz oben auf meiner Wunschleseliste.