Geheimnisvolle Tatortreinigerin

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Zur Autorin:

Ich bin seit langem Fan der Bücher von Elisabeth Herrmann, sowohl von den Erwachsenenbüchern "Das Kindermädchen", die "7. Stunde", wie auch von dem ganz hervorragenden Jugendkrimi "Lilienblut". Frau Herrmann ist eine sehr ernsthafte Autorin, die einen lebhaften, flüssigen Schreibstil hat und nach meiner Meinung für ihre Bücher auch immer sehr gut recherchiert, oft auch im Bereich Krieg, Nachkriegszeit und diesmal auch die Zeit vor und nach der "Wende".

Zum Buch: Die Leseprobe macht Lust darauf, das ganze Buch zu lesen. Ganz schnell ist man mittendrin, in der DDR des Jahres 1985, in einem Kinderheim, das ganz im Zeichen des Systems steht und mir beim Lesen schon die Haare zu Berge stehen ließ. Die Atmosphäre ist bedrückend und man fühlt förmlich die Angst der Beteiligten, speziell der Betreuerin, die beim Westradiohören ertappt wurde und jetzt erpresst wird.

Dann völlig anders: ein Sprung in die Neuzeit - Judith Keppler stellt sich vor, offensichtlich das Kind von damals, ohne Familie und Bindungen, aber nach langem Irrweg in der Jugend jetzt auf dem Weg zu einem normalen Leben, wenn man ein Leben als Tatortreinigerin (Cleaner) so bezeichnen kann.

Beide Geschichten fesseln sofort und lassen vermuten, dass es sehr komplex weitergehen wird. Die Hörprobe setzt etwas später an und wird von Nina Petri hervorragend gelesen.