Ostsee-Stasi-Geheimnisse

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anonymous Avatar

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Irgendwann im Jahre 1985 wird in einer sternenklaren Nacht in einem Kinderheim aus Christel Judith. Und Judith bleibt Judith - der Leser trifft sie Jahrzehnte später wieder, als sie als Cleanerin Wohnungen von Verstorbenen entwest. "Zeugin der Toten" klingt reißerisch, beginnt aber mysteriös und spannend und lässt sich gut lesen. Insbesondere die nebulöse Metamorphose von Christel in Judith bleibt lange hängen und schreit nach Aufdeckung. Für mich als gebürtige Sassnitzerin ist das Buch doppelt interessant, weht doch beim Lesen der Seewind durch meine Erinnerungen, gleichzeitig kann ich mir "die Trenkner" ganz gut vorstellen, hübsch angepasst an das damalige System, eine Handpuppe der schwarzen Stasi-Männer. Man möchte zu gern wissen, wie viel Dreck unter die Oberfläche gekehrt wurde - und warum.