Es ist bisher noch nicht vorgekommen, daß ich eine LP gleich 2x gelesen habe, aber in diesem Fall war es so. Zum einen, weil sie wirklich spannend war, zum anderen, weil sie jede Menge Fragen aufwarf. Zusätzlich habe ich mir noch die Hörprobe angehört, die ein ganz anderes Kapitel des Buches wiedergibt als die LP. Wo soll ich anfangen? Spannender Einstieg: In einem Kinderheim in Sassnitz wird mitten in der Nacht ein Kind "ausgetauscht". Eine Erzieherin - Martha - bekommt das mit und lernt die Stasi kennen. Immerhin hört sie heimlich die Hitparade aus dem Westen. Ich bin selbst in M-V aufgewachsen und kann einiges nachvollziehen. Anderes gibt mir Rätsel auf. Was bitte ist ein Tiemi? Auch wir hatten einen Monchichi, als er in Mode kam. Und meine Familie hat immer ein sehr schönes Weihnachtsfest gefeiert und nicht ein "sozialistisches Friedensfest". Ist dieser Roman teilweise authentisch oder reine Fiktion? Die Story an sich gefällt mir, aber ist die erwachsene Judith nun die braunhaarige, welche zuerst im Kinderheim war oder das Mädchen mit den langen blonden Haaren, daß eines nachts zu Judith wird? Beide Mädchen waren in besagtem Kinderheim. Und was hat Judith zu so einem Beruf bewogen? Sie hat anscheinend auch heute noch starke psychische Probleme, denn sie leidet anscheinend unter dem Borderline-Syndrom. Wie auch immer, ich möchte unheimlich gern wissen, wie es mit Judith weitergeht und vor allem, was sie bis dato geprägt hat.