Zeugin der Toten

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elohym78 Avatar

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Nachts in einem Kinderheim der DDR. Still und vermeintlich heimlich wird die kleine Christel dort abgeliefert. Allerdings muss sie in die Identität von Judith schlüpfen. Dieser geheime Vorgang wird von der Erzieherin Mertha Jonas beobachtet, die in aller Stille mit dem Westen liebäugelt. Leider blieben ihre Vorlieben nicht unbemerkt, denn von ihrer Chefin und einem dunklen Unbekannten, wird sie gezwungen, bei dem Versteckspiel um Christel/Judith mitzumachen.

20 Jahre später. Judith arbeitet als Cleanerin. Sie beseitigt das, was nach dem Tod übrigbleibt. Sie hat sich zu einer verschlossenen Frau entwickelt, die starke Selbstzweifel mit sich herumträgt. Allerdings auch einen starken Überlebenswillen, denn nicht jeder ist für diesen Job geeignet, was man an ihrem neuen Gehilfen Kai sehen kann.

Die Autorin Elisabeth Herrmann schafft es, den Leser direkt von der ersten Seite an zu fesseln. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Sie erschafft eine düstere, aber auch nachdenkliche Atmosphäre, die zum Weiterlesen animiert. Judith umgibt ein Geheimnis, welches ich zu gerne ergründen würde. Nicht nur, warum sie schon als Kind einen anderen Namen annehmen musste, sondern auch, was die junge Frau in der Gegenwart so quält. Und natürlich, was es mit ihrem ungewöhnlichen Beruf auf sich hat. Viele Fragen, die mir nur das Buch in seiner Gesamtlänge verraten kann.