Neuer Fall fürs Team Babylon/Johanns

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Gegenwart: Berlinale. Premierenabend. Angesagt: Ein Animationsfilm, also leichte Kost.
Doch zum Entsetzen der Premierengäste erscheint auf der Leinwand ein kurzes, selbst gedrehtes Video, welches die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Frau zeigt. Wie konnte es dazu kommen? Wer ist das Opfer? Oder ist das alles ein makabrer Scherz?

Rückblick: 2001. Ein junges Mädchen hat endlich den Mut gefunden, Schluss zu machen. Es hält sie nichts mehr. Die Hänseleien und das Mobbing durch die Schulkameraden sind nicht mehr zu ertragen. Doch in letzter Sekunde wird sie von einem jungen Mann zurückgezogen. Doch dieser scheint seine eigenen Dämonen zu haben und vor etwas oder jemandem davonzulaufen.

Gegenwart: Um Licht ins Dunkel zu bringen, wird umgehend eine Sonderkommission gebildet, die sich mit dem Fall beschäftigen soll. Denn das vermeintliche Opfer ist die Tochter des Regierenden Bürgermeisters und derzeit telefonisch nicht erreichbar.

Hängt die Vergangenheit mit den jüngsten Ereignissen zusammen? Der Klappentext lässt es vermuten. Wer bereits „Schlüssel 17“ von Marc Raabe gelesen hat, wird im neusten Fall wieder auf alte Bekannte treffen. Schon die ersten Seiten lassen vermuten, dass es rasant von einem Ereignis zum nächsten geht. Wieder ist es dem Autor gelungen, den Leser von Anfang an zu fesseln. Charaktere und Situationen sind anschaulich beschrieben, so dass auch der Leser beim Premierenfilm mit dabei ist. Ebenso beim Blick in Babylons Schlafzimmer bei Toms „Kinderdienst“ oder mit Sita vor 18 Jahren auf dem Bahnsteig.

Der Schreibstil von Marc Raabe überzeugt auch im neuesten Werk. Kleiner Schmunzler im ersten Absatz: „Schweinwerfer schneiden…“ 😉