Zorn macht Lust auf mehr

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elke seifried Avatar

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Im ersten Kapitel wird man Zeuge, wie ein fünfjähriger Junge von seinem Vater misshandelt wird. Dabei wird klar, dass sich dieser entwickeln wird und man im weiteren Verlauf des Buches zweifelsohne noch einmal eine bedeutende Rolle erhalten wird. Die Spannung begann also schon auf der ersten Seite, was mir generell sehr gut gefällt. In der Leseprobe lernt man das Ermittlerteam Zorn und Schroeder sowie die Staatsanwältin kennen. Schroeder wird von Zorn nach einem langen Krankenhausaufenthalt abgeholt. Er soll in nächster Zeit geschont werden und die Staatsanwältin beschließt ihm zur Beschäftigungstherapie einen alten, zu den Akten gelegten Fall, der sonst keine Bedeutung hätte zu übergeben. Zorn, der Chef wird ausführlich beschrieben. Er erweist sich als sehr unzufrieden mit seinem Leben. Er möchte z.B. seine Ernährung umstellen, wirft aber gesundes Essen, das er sich stets kauft lieber in den Müll, weil er es nicht will. Außerdem hatte er eine kürzere Beziehung zu Malina, die ihn ohne weitere Begründung verlassen hat. Damit hat er noch sehr zu kämpfen. Auch hegt er ständig Selbstzweifel, z.B. als er auf dem Supermarktparkplatz von einem pöbelnden Teenager niedergeschlagen wird und sich nicht wehrt und nur froh ist, dass ihn niemand beobachtet hat und schnell den Parkplatz verlässt. Er fragt er sich immer wieder wann er seine Lethargie endlich ablegen kann und etwas in Angriff nehmen kann. Diese Lebensunzufriedenheit äußert sich in seinem Sarkasmus in jeglicher Situation. Die Dialoge, die dadurch entstehen, machen die Beschreibung aber meines Erachtens sehr amüsant und kurzweilig. Er tappt auch in so manches Fettnäpfchen, z.B. Weinbrandbohnen als Geschenk für den diabeteskranken Antialkoholiker Schroeder. Ausgerechnet an dem Tag als ihn die Staatsanwältin wegen eines Mordes, in der sonst eher ruhigen Gegend erreichen will, hat er sein Handy zuhause vergessen. Björn Grooth, der Sohn wohlhabender Eltern, wurde auf seiner allmorgendlichen Rad fahrt durch den Stadtwald ermordet. Als er von einem Plateau einen steilen Downhillweg befuhr, wurde er durch einen dünnen Metalldraht. der zwischen zwei Bäumen gespannt war, fast geköpft und starb sofort. Bei den ersten Ermittlungen stellt sich heraus, dass er auch kein unbeschriebenes Blatt war.
Gesamtfazit also, Spannung ist geboten, der Schreibstil des Autors und die beschriebenen Personen machten für mich die Leseprobe zum Lesevergnügen und ich würde dieses Buch sehr gerne vorab lesen.