Zweiter Fall für das Ermittlerduo Zorn & Schröder

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waterlilly Avatar

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Mit einem abstoßenden ersten Kapitel steigt Stephan Ludwig in seinen zweiten Thriller um den Kommissar Claudius Zorn ein. Ein kleiner Junge wird von seinem Vater missbraucht.

Liest man den Thriller weiter, so gelingt es dem Autor, trotz diesem unangenehmen Einstieg, den Leser mit den weiteren Kapiteln in den Bann zu ziehen. Atmosphärisch wogt die Augusthitze aus dem Buch und man erinnert sich an den erst kürzlich vergangenen Sommer während draußen die ersten Herbststürme toben.

Dies ist der zweite Fall für das Ermittlerduo Zorn und Schröder. Schröder ist gerade vom Krankenhaus an seinen Schreibtisch zurück gekehrt.
Weilten die beiden sich in einem Moment noch in der Lethargie der mangelnden Arbeit, so fällt schon wenige Augenblicke später ein brutaler Todesfall in ihre Zuständigkeit.

Ein gespannter Draht wurde einem Radfahrer zum Verhängnis. Fast geköpft hat er seinen Waldausflug nicht überlebt.
Stephan Ludwig verzichtet auf eine extrem blutige Schilderung. Dies ist auch nicht nötig, denn allein mit der sachlichen Beschreibung der Tat gelingt es ihm, den Leser schaudern zu lassen. Beim nächsten Waldspaziergang wird man sich vermutlich noch daran erinnern.

Claudius Zorn ist ein Charakter, der mir auf den ersten Blick eher unsympathisch erscheint. Er macht seinem Namen alle Ehre, in dem er ein Zusammentreffen mit einem Jugendlichen eine aggressive Wendung gibt. Auch durch seine verschwenderische Einstellung zu Lebensmitteln gewinnt er weiter an Minuspunkten.
Mit seinem Kollegen Schröder konnte ich mich wesentlich schneller anfreunden. Bedingt durch seine körperliche Fülle strahlt er eine gemütliche Ausstrahlung aus, die ihn sympathisch werden lässt. Auch greift er auf eine humorvoll warnende Weise ein, als er einen Teenager bei der Umweltverschmutzung erwischt.

Alles in allem hat mir die Leseprobe ganz gut gefallen.
Den ersten Fall habe ich noch nicht gelesen, da ich aber nur Gutes darüber gehört habe, würde ich die Kommissare Zorn & Schröder gerne näher kennen lernen.