Die Lichter von Paris

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katja-68 Avatar

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In "Die Lichter von Paris" wird parallel von Madeleine und ihrer Großmutter Margie erzählt.
Beide Geschichten werden abwechselnd erzählt und sie lesen sich sehr flüssig und angenehm.
Margie hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Ich mochte sie sehr und habe mit ihr gelitten und war ob der Ungerechtigkeiten empört. Die Zeit in Paris war für sie wie ein Aufblühen und der Start in ein völlig neues Leben. Die Beschreibungen waren in einer Art, dass ich mir gewünscht habe, an ihrer Seite durch Paris zu streifen!
Mit Madeleine hatte ich, zumindest zuerst, meine Probleme. Sie war so ohne jegliches Selbstwertgefühl und hat sich in einer Art von ihrem Ehemann behandeln lassen, dass es kaum Worte dafür gibt. Bei ihr ging die persönliche Emanzipation, nicht wie bei Margie, eher holprig voran.
Beide Frauen der Geschichte hatten etwas gemeinsam: Sie wuchsen bei einer dominanten Mutter auf, die die jeweiligen Wünsche und Talente der Tochter unterdrückt hat.
Der große Unterschied jedoch war: Margie steht plötzlich allein in Paris und entdeckt mehr zufällig eine neue Welt, neue Möglichkeiten und ihre Freiheit.
Madeleine dagegen weiß eigentlich genau was an und in ihrem Leben nicht stimmt und tut sich schwer ihre eigenen Zweifel zu überwinden.
Aber beide entdecken irgendwann sich selbst - und das ist im Prinzip die Essenz der Geschichte: Bleib dir selber treu und lebe dein Leben nach den eigenen Vorstellungen und nicht nach den Erwartungen von anderen!
Es bleiben zum Schluss ein paar Fragen offen, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch.
Mir persönlich war nicht klar, ob Margie letztendlich glücklich geworden ist, denn die Tagebücher stoppen irgendwann...
Auch das "halboffene" Ende von Madeleine lässt viel Raum für persönliche Spekulationen ;-)