Träume in Paris

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sophia60 Avatar

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Der Roman "Die Lichter von Paris" von Eleanor Brown beschreibt das Leben von Madleine, eine junge Frau Anfang Dreißig im Jahr 1999, und von deren Großmutter Margie, 25, im Jahr 1924. Beide Frauen leben in einer konservativen, reichen, amerikanischen Familie und sind zahlreichen Zwängen und Konventionen ausgesetzt. Sie werden beide zu einer Zweckehe gedrängt, einerseits um nicht als "alte Jungfer" zu enden und andererseits, um die Familienehre und deren Status zu erhalten.
Als Madleine eines Tages die Tagebücher ihrer Großmutter findet, erfährt sie, dass diese vor ihrer Ehe einige Monate im wilden Paris der 20-er Jahre verbracht hat, und nicht immer nach den strengen Regeln ihrer Gesellschaftsschicht gelebt hat. Diese Beschreibung der Pariser Ereignisse hat mir gut gefallen; sie war lebendig und nachvollziehbar.
Madleine erkennt im Spiegel der Tagebücher ihr eigenes unglückliches Leben, und beschließt ihren narzistischen Ehemann zu verlassen. Der Erzählstrang rund um das Jahr 1999 zum (Ehe-)- Leben der Madleine ist in meinen Augen wenig glaubwürdig. Es wirkt unglaubwürdig und aus der Zeit gefallen. Im Jahr 1999 gab es selbstverständlich arbeitende Frauen auch in der "High Society", die Emanzipation war schon weit fortgeschritten und eine Frau mit Studienabschluß im Marketingbereich wird wohl selbstbewußter gewesen sein, als wie Madleine beschrieben wurde.
Alles in allem ist das Buch ein gefälliger Roman, der sich leicht lesen läßt, mit inhaltlichen Schwächen und ohne großen Anspruch.