Wie eine Frau sich verliert...und wiederfindet!

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jesssoul Avatar

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Madeleine ist mit einer guten Partie verheiratet, lebt in einer großen Wohnung und muss nicht arbeiten gehen...Was für andere nach einem traumhaften Leben klingt, wird für Madeleine zum goldenen Käfig, denn mittlerweile erkennt sie sich selbst nicht mehr, wird ständig nur gemaßregelt und versucht, es allen recht zu machen. Sie fragt sich, was aus der früheren Madeleine geworden ist, die stundenlang gemalt hat und Musik wie die Luft zum Atmen brauchte. Als sie nach einem Streit mit ihrem Mann zu Ihrer herrischen Mutter flüchtet, findet sie auf dem Dachboden die alten Tagebücher ihrer Großmutter, in denen sie ihre 3-monatige Rebellion im Paris der 20er Jahre beschreibt und ihr wird bewusst, dass diese 3-Monate nicht nur für ihre Großmutter von enormer Bedeutung waren, sondern dass diese gewissermaßen auch der Schlüssel zu ihrem eigenen Glück sind...
"Die Lichter von Paris" ist ein sehr tiefgründiger Roman über die eigenen Wünsche und das eigene Selbstbild, das sich manchmal schneller verändert, als man es bemerken kann. Eleanor Brown erzählt nicht nur leidenschaftlich vom kunstgetränkten Bohème-Leben der 20er Jahre in Paris, sondern blickt auch hinter die noch heute existenten Konventionen, die völlig überholt sind und Gott sei Dank von genügend Menschen ohne ein Wimpernzucken übergangen werden.
Das Sahnehäubchen in diesem Buch ist für mich aber der Ausdruck der Liebe zur Kunst, die man kaum treffender beschreibenden konnte.
Chapeau, Eleanor!