Wunderschöner Roman, interessante Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
wuestentraum Avatar

Von

Dieser Roman erzählt die Lebensgeschichte zweiter Frauen in zwei verschiedenen Zeitebenen. Madeleine 1999 und ihre Großmutter Margie 1924.

Madeleine ist verheiratet mit Philipp, der gut aussieht, gut verdient und der nicht möchte, dass sie arbeiten geht. Sie hat Verpflichtungen, an seiner Seite bei Veranstaltungen zu sein, angeregte Gespräche dort zu führen und Einladungen für Geschäftspartner und Kollegen von Philipp auszusprechen. Madeleine ist unglücklich, sie wollte Kunst studieren, hat aber auf Wunsch ihrer Eltern Marketing studiert. Madeleine liebt das Malen, welches sie früher mit Leidenschaft gemacht hat. Aber ihre Eltern, genauso wie Philipp haben kein Verständnis dafür und so lässt sie es sein. Sie arbeitet stattdessen ehrenamtlich in einem Museum, was ihr viel Freude bereitet. Aber das war es dann auch schon mit ihrer Freude. Sie fährt für ein paar Tage zu ihrer Mutter, mit der sie kein herzliches Verhältnis verbindet, die ihr überraschenderweise erklärt, sie wolle das große Haus verkaufen. Madeleine lernt dort den neuen Nachbar Henry kennen, und noch andere neue Menschen aus der Straße, die sich sehr verändert hat. Zum Positiven, wie Madeleine freudig findet. Sie hat keine Eile und Lust, wieder nach Hause zu Philipp zu fahren. Im Keller des alten Hauses ihrer Mutter findet sie ihre Malsachen, die sie vor Jahren zurückgelassen hat. Sie fängt dort an zu malen und merkt langsam, was sie alles aufgegeben hat. Und wie frei und glücklich sie dort in Magnolia, in ihrem alten Elternhaus plötzlich ist. Für den Wunsch und die Erwartungen der anderen hat sie alles aufgegeben, was ihr etwas bedeutet hat. Um ihnen zu gefallen und dazuzugehören. Und dort auf dem Dachboden findet sie alte Tagebücher ihrer verstorbenen Großmutter Margie. Und als Madeleine diese Tagebücher liest, wird ihr nach und nach so viel klar und sie weiß, was sie zu tun hat.

Madeleine ist nicht sehr selbstbewusst, sie hat lockiges Haar, was für die anderen ein Makel ist, sie ist breit gebaut, nicht zierlich, und wurde von ihrer Mutter zeitlebens kritisiert. Auch Philipp kontrolliert, was sie isst, damit sie nicht zunimmt, und auch ansonsten engt er sie ständig ein. Kein Wunder, dass Madeleine sich wie in einem Käfig fühlt. Die Wohnung ist modern, aber kalt und steril eingerichtet. Auch dort fühlt sie sich nicht wohl.

Margie, 1924, kommt nach Paris, da sie ihre verwöhnte Cousine Evelyn begleiten soll. Doch Evelyn hat besseres zu tun und setzt sich mit einer Gruppe junger Leute von Margie ab, die ihr zu langweilig und spröde ist. So bleibt Margie allein in Paris und wehrt sich vehement dagegen, gleich wieder nach Hause zu fahren, was ihre Eltern von ihr verlangen. Sie sucht sich eine Bleibe und einen Job. Und erlebt die schönste Zeit ihres Lebens in Paris, ihre Stadt, in der sie sich frei und glücklich fühlt.

Der Schreibstil von Eleanor Brown war das einzige Manko für mich in diesem Roman. Ich empfand ihn als abgehackt und es waren teilweise zu viele lange, verschachtelte Sätze darin, so dass ich nicht immer flüssig lesen konnte. Aber das tat meiner Begeisterung für die Geschichte keinen Abbruch. Ich fand diesen Roman wunderschön, die Geschichte der beiden Frauen interessant und spannend, es war nicht eine Minute langweilig oder langatmig, ich fieberte der Entwicklung der beiden Leben von Madeleine und Margie in hohem Maße mit. Ich konnte völlig eintauchen, in die Geschichte. Die Spannung steigerte sich ab der Hälfte des Romans sogar weiter und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.


Fazit:

Ein wunderschöner Roman, mit einer interessanten Geschichte. Seine Träume zu leben und nicht nur die Erwartungen der Anderen zu erfüllen, um zu gefallen oder dazuzugehören. Begeisternd und berührend.