Naschwerke für jede Gelegenheit

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dani89 Avatar

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Unterteilt auf die Kapitel „Kleine süße Sünden“, „Für den Kuchenteller“, „Aus der Keksdose“, „Französische Tartes & American Pies“ und „Im Schokoladenhimmel“ laden in Virginia „Jeanny“ Horstmanns Erstlingswerk „Zucker, Zimt und Liebe“ insgesamt rund 80 Rezepte zum Nachbacken ein.

Dank der äußerst ansprechenden Bilder der Backwerke wollte ich auch sogleich etwas ausprobieren und durfte mich zunächst einmal positiv über die reelle Auswahl wundern, denn eine Vielzahl der beinhalteten Ideen lässt sich ohne besonders ausgefallene Zutaten zubereiten und verspricht dabei dennoch ein raffiniertes Ergebnis, so dass man vieles auch ganz spontan backen kann (bzw. will).
Für mich ist die Wahl in diesem Fall auf einen Apfelmus-Kuchen gefallen, welcher unheimlich schnell anhand der einfachen und verständlichen Beschreibungen zusammengerührt war und dafür wirklich super lecker und unglaublich saftig. (Zwar habe ich mangels ungesüßtem Apfelmus den Zuckeranteil ein wenig reduziert, aber das tut dem Rezept insgesamt ja keinen Abbruch.)
So war ich schon nach dem ersten Rezept begeistert und habe mich nur wenig später dann schon an die Kakao-Cantuccini gemacht. Wieder relativ wenig Arbeit und auch wenn ich zugeben muss, dass mein Ergebnis nicht 100%ig der Abbildung glich, so war es geschmacklich wirklich großartig.

Und so kann ich nach diesen zwei Rezepten praktisch schon mal den Schluss ziehen, dass ich keines von beidem zum letzten Mal gemacht habe und mich auch schon auf die weiteren Naschwerke freue, die dieses Buch so anbietet.
Was mich dann auch zu meinem Gesamteindruck des Werkes bringt: Ich besitze bereits eine recht große Auswahl an Koch- bzw. Backbüchern und muss sagen, dass ich nur wenige jemals in den Händen hatte, wo mich so viele Rezepte derart angesprochen haben, dass ich sie unbedingt einmal nachbacken wollte wie bei „Zucker, Zimt und Liebe“. Da ich trotz meiner allgemeinen Backleidenschaft mit Hefe zugegebenermaßen ein wenig auf Kriegsfuß stehe, ist mir persönlich auch sehr positiv aufgefallen, dass verhältnismäßig wenige Rezepte einen Hefeteig benötigen und so sind es in meinem Fall auch tatsächlich fast nur diese Rezepte, die ich nicht unbedingt nachbacken wollen würde.

Auch optisch ist dieses Buch natürlich ein Sahnestück im Bücherregal – aber in meinen Augen leider auch nur da. Der Buchumschlag ist liebevoll und ansprechend gestaltet, was im Übrigen auch für das gesamte Werk mitsamt Lesebändchen gesagt werden kann. Jedoch finde ich es insbesondere bei Koch-/Backbüchern eher unpraktisch und unschön, wenn sie in ein Cover eingeschlagen sind – welches dann in diesem Fall auch noch anders bedruckt ist als das eigentliche Buch darunter. Aber dabei handelt es sich eben um eine ganz persönliche Meinung, welche sich nicht negativ auf die Gesamtqualität des Buches auswirkt.

Besonders gut gefallen hat mir hingegen die persönliche Note, die die Autorin in die Rezepte hat einfließen lassen. Bei den Formulierungen in den Anleitungen wird der Leser oft – im positiven Sinne versteht sich – daran erinnert, dass es sich um das Werk einer Bloggerin handelt, denn teils hat man den Eindruck, man lese kein Backbuch aus dem Schrank, sondern die Rezeptempfehlung einer Freundin. So konnten mich vereinzelte Schreib- und/oder Ausdrucksweisen durchaus zum Schmunzeln bringen.
Ebenfalls erwähnenswert sind die nahezu jedem Rezept voran- oder nachgestellten Anmerkungen der Autorin, welche entweder kleine Anekdoten zu den Rezepten und/oder weiterreichende Tipps für weitere Variationen oder Ähnliches beinhalten. Auch dies hebt das Buch von Kollegen im Verkaufsregal auf angenehme Weise ab.

Insgesamt würde ich für „Zucker, Zimt und Liebe“ eine absolute Kaufempfehlung aussprechen: Egal ob Backanfänger(in) oder mehr als geübte Hobbybäcker(in) – die Ideen sind vielfältig, die Umsetzung größtenteils denkbar einfach und die Ergebnisse dabei einfach wundervoll!