Drei Jahrzehnte in einem Buch: Ein Meisterwerk!

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iny84 Avatar

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Das Cover des Buches "Zum Paradies" von Hanya Yanagihara ist wunderschön und hat mich neugierig gemacht. Der spannende Klappentext hat bereits einen Ausblick gegeben, auf das, was das Buch ist: ein absolutes Meisterwerk.

Hanya Yanagihara erzählt auf über 900 Seiten von Liebenden, von Familie, vom Verlust und den trügerischen Versprechen gesellschaftlicher Utopien. Es ist provokativ, zum Nachdenken anregend und zugleich wunderschön.

Die erste Sektion, 1893, beschäftigt sich mit einem Amerika, das anders ist, als wir es aus den Geschichtsbüchern kennen: New York gehört zu den Free States, in denen die Menschen so leben und so lieben, wie sie es möchten – so jedenfalls scheint es. Ein junger Mann, Spross einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien, entzieht sich der Verlobung mit einem standesgemäßen Verehrer und folgt einem charmanten, mittellosen Musiklehrer.

Die zweite Sektion, 1993, beschäftigt sich mit einem Manhattan, das im Bann der AIDS-Epidemie steht: Ein junger Hawaiianer teilt sein Leben mit einem deutlich älteren, reichen Mann, doch er verschweigt ihm die Erschütterungen seiner Kindheit und das Schicksal seines Vaters.

Die dritte Sektion, die realer wirkt, denn je, 2093, beschäftigt sich mit einer von Seuchen zerrissenen, autoritär kontrollierten Welt: Die durch eine Medikation versehrte Enkelin eines mächtigen Wissenschaftlers versucht ohne ihn ihr Leben zu bewältigen – und herauszufinden, wohin ihr Ehemann regelmäßig an einem Abend in jeder Woche verschwindet.

Absolute Lese- Empfehlung - mir haben das Buch, die Sprache und die Geschichte unfassbar viel Spaß gemacht und es lässt sich durch die klare, bildhafte und fesselnde Sprache sehr zügig lesen.