durchmischtes Leseerlebnis

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Drei Personen, drei Jahrhunderte, drei unterschiedliche Realitäten werden beleuchtet und ihre Welt vorgestellt. Diese ist teilweise realistisch, weicht aber in bestimmten Punkten von den historischen Begebenheiten ab.

Worum geht es wirklich?
Liebe, Menschen die einem wichtig sind und Suche nach dem eigenen Platz in der Welt.

Lesenswert?
Ja und nein. Es wird viele Rezensionen zu diesem Buch geben, was kann ich also noch sagen? Ich kann von meinem subjektiven Leseerlebnis berichten. Dies ist mein erstes Buch der Autorin und ich war neugierig, wird doch so viel über ihre Werke berichtet. Ich kann keine Aussage treffen zum literarischen Wert dieses Buches. Ich kann nur sagen, was mir gefallen hat und was nicht. Ich finde die drei Zeiten, die sie schafft sehr intensiv, teilweise auch sehr bewegend. Manche Dinge regen zum Nachdenken an, berühren beim Lesen und lassen einen die Geschichte hinterfragen.
Im Mittelpunkt der drei Abschnitte stehen junge (schwule) Männer, ihre Beziehungen, ihr Leben, das was sie bewegt und wohin sie streben. Es sind nicht immer gute Beziehungen, sie sind teilweise toxisch oder ohne wirkliche Liebe.
Mir hat sehr gefallen, wie bewegend die Autorin schreiben kann, wie sehr man bei manchen Geschichten mitfühlt.
Trotzdem ist mir das Lesen unglaublich schwergefallen. Für mich persönlich ist der Umfang dieses Werkes zu viel, die Seitenanzahl zu erschlagend gewesen. Die drei Abschnitte sind zwar einerseits positiv, weil sie riesige Zeitsprünge machen, aber andererseits wirkt jeder Teil wie ein komplett geschlossenes Buch und man beginnt danach quasi ein neues. Die Namen der Figuren sind teilweise identisch - dies macht es nur noch verwirrender - und die Erzählart wechselt mehrfach, sodass ich mich einfach nie in Sprache und Handlung komplett einfinden konnte und bei jedem Wechsel rausgerissen wurde.
Das mag vielleicht literarisch geschickt und grandios sein, beim Lesen hat es mir jedoch wenig Freude bereitet. Teilweise sehr lange Sätze haben das einfinden nicht wirklich erleichtert und immer wenn ich dachte, ich sei in der Geschichte drin, wechselte irgendeine Perspektive.
Mir erschließt sich auch der Sinn hinter diesem Aufbau nicht, mir fehlt das Verständnis für das große Ganze, das hinter dieser Handlung steckt. Außer ein Haus und ihrem eigenen Geschlecht, sowie ihrer Sexualität, verbindet die Protagonisten nichts. Es ist keine Familiengeschichte, es sind einfach drei Handlungen mit identischem Schauplatz. Voneinander losgelöst, unverbunden. Zufällig identische Namen.
Meine Bewertung beruht nicht darauf, wie „gut“ dieses Buch ist. Sondern einfach, wie gut es mich unterhalten hat. Und das war in meinem Fall eher durchschnittlich.